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Zelt Nr.3

Posted by on 1. August 2012

Ursprünglich sind wir bewusst ohne Zelt im Gepäck aus Deutschland aufgebrochen. Campingausrüstung wiegt zuviel, um sie durch die Gegend zu tragen, wenn man sie nicht täglich verwendet. Inzwischen haben wir aber schon mehrere Zelte besessen. Zelt Nr.1 haben wir uns auf dem „Black Market“ in Ulanbaator, der Hauptstadt der Mongolei gekauft, um für unsere Streifzüge durch das Hinterland ohne touristische bzw. irgendeine Infrastruktur ausgerüstet zu sein. Leider haben wir damals am falschen Ende gespart, und das billigste einlagige Zelt gekauft. Die Lektion lernten wir, als der Regen irgendwo in der mongolischen Wildnis nachts auf uns niederprasselte, und wir versuchen mussten das Zelt mit unserer Rettungsdecke abzudichten, was nur mittelmäßig erfolgreich war. Als dann der Regen ins Zelt tropfte und langsam die Schlafsäcke durchnässte, war einer der wenigen Momente auf der Reise, auf denen ich mich einfach nur nach Hause in mein eigenes Bett wünschte.
Nicht verwunderlich dass wir es für unnötig befanden, dieses Zelt über die Landesgrenze der Mongolei hinaus mit uns zu transportieren.

Mit Zelt Nr.2 hatten wir schon mehr Glück. Wir kauften es unseren Gastgebern Shul und Sharlene in Christchurch ab, und es trotzte erfolgreich der zeitweiligen Kälte und Nässe des neuseeländischen Frühlings. Da es sich als Zuhause so gut bewährt hatte, nahmen wir es auch noch für weitere sechs Wochen mit nach Australien. Schweren Herzens liessen wir es am Ende in Perth bei unseren Freunden Connie und Andy. Da wir erstmal einige Monate in Südostasien planten, wo Zeltplätze eine Seltenheit sind, aber ein Bungalow am Strand für unter 10 Euro die Nacht zu haben ist, brauchten wir wirklich kein Zelt.

Unterwegs liehen wir immer wieder mal ein Zelt von neugewonnenen Freunden aus. In Oman zelteten wir in der Wüste, um vor Sonnenaufgang die Meeresschildkröten bei der Eiablage am Strand zu beobachten. In Kenia lieh uns Gavin ein Zelt, mit dem wir uns am Naivasha-See neben den Flusspferden niederließen.

Obwohl wir Afrika überhaupt nicht als Kontinent zum Campen eingeschätzt hätten, so wurde es für uns schnell klar, dass wir hier wieder ein Zelt brauchen. Hotelzimmer sind unverhältnismäßig teuer, der Standard niedrig. Dazu kommt, dass in touristischeren Orten die Unterkünfte oft ausgebucht sind. Viele der Gästehäuser haben einen angrenzenden Garten, in dem man für einen Bruchteil des Preises sein Zelt aufstellen kann. Also machten wir uns in Kampala auf die Jagd nach Zelt Nr.3. Nicht so einfach, wie wir feststellen mussten. Als wir endlich in einem Laden ein passendes Zelt fanden, hatte es kein Preisschild und keiner der Verkäufer konnte oder wollte uns weiterhelfen. Ohne Preisschild konnte dieses offensichtlich übriggebliebene Einzelstück nicht verkauft werden. Wie ein kleines handgeschriebenes Zettelchen verriet, lag das Zelt schon seit 2002 im Regal. Wir lösten das Problem schliesslich, indem wir von einem der danebenliegenden Kinderzelte das Etikett mit Barcode entwendeten und an unser Zelt klebten. Und schon war es kein Problem mehr unser Wunschzelt äußerst günstig käuflich zu erwerben. Seitdem gehört Zelt Nr.3 zu unserem Reisegepäck, und da es uns durch halb Afrika begleitet hat, konnten wir uns diesmal nicht trennen und werden es mit uns nach Hause bringen. Ein paar Sentimentalitäten müssen sein.

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