Der Ausflug in den Abel Tasman Nationalpark war eine dieser Unternehmungen, auf denen sich das klischeehafte Gefühl von Abenteuer und Freiheit einstellt. Zwar mussten wir über unseren schwäbischen Schatten springen um uns eines der überteuerten Kayaks zu leisten (seit wann kostet ein Plastik-Kajak ohne Guide doppelt so viel wie ein Mietwagen??), aber der Trip hat sich wirklich gelohnt. Im Abel Tasman Park wechseln sich wunderschöne Strände mit zerklüfteten Felsabschnitten ab, und viele der Buchten sind nur per Boot zu erreichen. So kann man sich bisschen als Robinson Crusoe fühlen und mit seinem Kajak einsame Strände anlaufen und dort campen.
Wir waren für zwei Tage unterwegs, hatten also alles was wir brauchen – Zelt, Schlafsäcke, Kocher und Verpflegung – in unserem Boot mit dabei, verstaut in wasserdichten Kammern. Uns wurde gesagt dass Kayakfahren gute Kommunikation erfordert. Wir brauchten ein bisschen, bis wir uns geeinigt hatten, wer nun den Rhythmus beim Paddeln angibt… Aber dann kamen wir gut voran, auch wenn wir uns manchmal ganz schön durch die hohen Wellen kämpfen mussten. Kajakfahren auf dem Meer ist doch noch eine andere Nummer als auf einem See. In einer wunderschönen Bucht schlugen wir unser Lager auf, gingen abends nochmal von unserer Bucht aus auf Expedition, um Robben zu sehen und von einem anderen Strand aus zu einem Aussichtspunkt zu wandern. Die Zivilisation schien endlos weit weg – dabei waren es eigentlich ’nur‘ 20 gepaddelte Kilometer.