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Wandern auf dem Rückgrat des Drachen

Posted by on 27. August 2011

Etwa 80 km nördlich von Guilin liegen in einem steilen Tal eine Reihe von kleinen Dörfern. Die Bewohner bewirtschaften Reisfelder. Soweit nichts besonderes in China.
Die Reisfelder hier sind allerdings schon vor mehr als 500 Jahren angelegt worden und überziehen steile Hänge und Bergkuppen in der Umgebung, sodass man sich in einer riesigen spektakulären Terrassenlandschaft befindet. Der chinesische Name der Reisterrassen, LongJi (Rückgrat des Drachen), bezieht sich darauf, dass manche der Hänge von der Seite eben wie das gezackte Rückgrat eines Fabelwesens aussehen.
Da die verschiedenen Aussichtsplattformen in den Terrassen tagsüber – wie viele der Sehenswürdigkeiten hier – von chinesischen Touristen überrannt werden, beschlossen wir den Massen ein Schnippchen zu schlagen und uns antizyklisch zu verhalten… Wir fuhren also abends nach PingAn, eines der kleinen Dörfer inmitten der Terrassen. Die Tagestouristen waren alle schon weg, und wir übernachteten in einem einfachen Gästehaus, das nach traditioneller Bauart ausschließlich aus Holz gebaut war. Morgens standen wir vor Sonnenaufgang auf (5:30Uhr), stiegen mit unseren Stirnlampen bewaffnet auf den Gipfel und schauten uns an, wie die Sonne golden über den Reisfeldern aufging. Dann wanderten wir los. Den ganzen Tag lang mitten durch Reisfelder, verlorene Bauerndörfer und Bambuswälder. Den Großteil des Tages begegneten uns keine anderen Menschen, zumindest außerhalb der Dörfer. Gelegentlich ein paar Einheimische, die einer ethnischen Minderheit angehören, die sich traditionell nie die Haare schneidet. Sie waren auf dem Weg zu den beliebten Touristen-Aussichtsplattformen und wollten uns für Geld Fotos von ihren langen Haaren aufdrängen. Wir haben dankend angelehnt, aber hier gibt es mehr über den Stamm der Yao.
Als wir am späten Nachmittag in Dazai, einem anderen Bergdorf, ankamen, waren wir völlig kaputt, aber es war ein wunderschöner Tag. Den ganzen Tag von Reisterrassen umgeben zu sein hatte fast schon etwas Meditatives: Die Streifenmuster an den Hängen, das leise Plätschern des Wassers in den Reisfeldern, hin und wieder das Platschen eines aufgeschreckten Froschs – eine Oase der Ruhe im sonst so lauten China.

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